In die Zukunft investieren

Die DEUTSCHE STIFTUNG KRANKE NEUGEBORENE unterstützt Projekte, die innovative Interventionen in die klinische Praxis einführen wollen, für die es keine Geldgeber aus der Industrie gibt. Voraussetzung ist dabei eine Klärung der Frage, wie eine Finanzierung – nach einer Anschubphase – künftig gesichert werden soll.

Der extrauterine Fetus – Eine besondere Situation erfordert eine spezielle Therapie

Das zu früh geborene Kind muss die ersten Lebenswochen in einer Umgebung aufwachsen, die sich deutlich von der Situation im Mutterleib – in welchem sich der Fetus zu diesem Zeitpunkt entwickeln würde – unterscheidet. Die Entwicklung der einzelnen Organe und Organsysteme ist im Mutterleib abgestimmt auf diese spezielle Umgebung und wird durch Zellen verschiedenen Ursprunges reguliert. Kommt das Kind zu früh auf die Welt, führen die Unreife der Organsysteme und die für dieses Stadium der Entwicklung nicht optimalen Umgebungsbedingungen zu Veränderungen – auch und insbesondere der körpereigenen Stammzellen – welche langfristige chronische Erkrankungen teilweise erklären können.

Die Entwicklung innovativer Behandlungsmethoden setzt ein besseres Verständnis der Besonderheiten dieser sehr unreifen Frühgeborenen im Zusammenspiel mit den Umgebungsbedingungen voraus. Für herkömmliche Pharmaunternehmen stellt die zahlen- als auch gewichtsmäßig sehr kleine Gruppe der extrem unreifen Frühgeborenen eine Herausforderung dar, der sich nur wenige stellen. Relativ hohe Investitionskosten für Entwicklung und Zulassung von Arzneimitteln für diese Patientengruppe lässt einen return of invest unwahrscheinlich erscheinen. So schaffen vielversprechende Therapeutika häufig nicht den Sprung aus dem Labor auf die neonatologische Intensivstation.

Die DEUTSCHE STIFTUNG KRANKE NEUGEBORENE möchte Projekte unterstützen, die sich die Weiterentwicklung von – insbesondere zellulären – Therapieansätzen zum Schwerpunkt machen, welche die Besonderheiten des extra-uterinen Fetus berücksichtigen. Die Projekte sollten in einem sehr fortgeschrittenen Stadium sein und die Überführung von experimentellen Daten in die klinische Praxis ermöglichen.