Pressemitteilungen

07/11/2016

Alljährlich am Tag ihrer Gründung lädt die DSKN – Deutsche Stiftung kranke Neugeborene die Nutznießer und Förderer ihres Engagements zu einem Zukunftsforum ein. Das diesjährige Zukunftsforum ist der Frage gewidmet: „Dürfen oder wollen wir das?“. Der medizinische Fortschritt schreitet beständig voran, öffnet neue Horizonte und stellt die Gesellschaft immer wieder vor neue Herausforderungen – das Leben scheint machbar geworden. Themen wie z. B. das Recht auf Selbstbestimmtheit werden in der Erwachsenenmedizin heute bereits kontrovers diskutiert. Eltern verantworten die Entwicklung ihrer Kinder schon weit vor der Geburt. Wir wollen ihre und die gesellschaftliche Verantwortung für das ungeborene wie auch das neu geborene Leben in den Mittelpunkt des Diskurses stellen.
Höhepunkt der Veranstaltung war der Keynote-Vortrag des bekannten Arztes, Kabarettisten und Gründers der Stiftung Humor Hilft Heilen, Dr. Eckart von Hirschhausen, unter der Überschrift „Ungeboren und doch da. Warum elterliche und ärztliche Verantwortung schon vor der Zeugung beginnen“.
„Vor 20 Jahren habe ich selber in der Neonatologie gearbeitet und erlebt, wie sich die Einsicht mühsam durchsetzte, dass Frühchen auf den Bauch der Mutter gehören. Heute ist die „Känguruh-Methode“ Standard. Nur ein Beispiel dafür, dass sich Ideen, die aus Sicht der Patienten und Angehörigen unmittelbar einleuchtend sind, nicht automatisch in einem technisierten Krankenhausbetrieb durchsetzen. Dabei gilt seit der Antike der Grundsatz: das Wohl des Kranken ist das höchste Gesetz. Naja, Hippokrates kannte halt auch keine Fallpauschalen.“
In der Podiumsdiskussion mit dem Titel „Unsere Verantwortung für das (un) geborene Kind“ werden Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, Lutz Stroppe, Wilfried Franz, Gründer des ersten Haus der guten Taten, coeo, in Berlin, Raúl Aguayo-Krauthausen, Aktivist und Gründer von sozialhelden.de und PD Dr. Jörg Reichert, Vorstand der DSKN-DEUTSCHE STIFTUNG KRANKE NEUGEBORENE teilnehmen. Vorstellung des 1. Projektes der DSKN-DEUTSCHE STIFTUNG KRANKE NEUGEBORENE, die neoAPP. Mit ihr können die Eltern die Daten ihres Kindes jederzeit bequem in die neoAPP eintragen, den Kinderarzt mit allen wesentlichen Informationen auf dem Laufenden halten und auch außerhalb der Sprechzeiten Fragen stellen. Außerdem bietet die neoApp alle Informationen rund um´s Krankenhaus, wie Kontaktinformationen und Sprechzeiten. Die neoApp stellt die Daten über die Entwicklung des Kindes übersichtlich in Graphen dar, so sind Entwicklungen über längere Zeiträume schneller zu erkennen.
Die Geburt eines kranken oder unreifen Kindes führt bei vielen Eltern zu einer Traumatisierung. Gerade für diese Eltern wurde in der zurückliegenden Zeit erkannt, dass ihr Umgang mit dem Kind nicht nur über die eigene Bewältigung der zu frühen Geburt oder die Auseinandersetzung mit gesundheitlichen Einschränkungen des Kindes entscheidet, sondern dessen weitere Entwicklung ganz wesentlich mitbestimmt. Für eine optimale psychosoziale Unterstützung der Eltern hat sich u.a. ein analoges Tagebuch bewährt. Das Führen eines vorstrukturierten Tagebuchs stärkt elterliche Kompetenz‐ und Kontrollüberzeugungen; die Eltern werden weitaus zeitiger und umfänglicher in die Pflege‐ und Versorgung ihres Kindes einbezogen. Um dem wachsenden Tagebuch‐Bedarf an vielen Kliniken entsprechen zu können wurde ein digitales Tagebuch, die neoAPP, entwickelt.